THP-Tage 2019

Hohenroda 2019 – Hormone, Hormone und noch viel mehr!

05. – 07. Juli 2019

Nach einem Jubiläumsjahr 2018 ist die Erwartung natürlich hoch: was gibt es 2019 bei den Tierheilpraktikertagen? Wie gewohnt sollte der Fortbildungsgehalt hoch sein, Austausch wie gehabt und Teilnehmerwünsche berücksichtigt werden. Was dabei herauskam, war ein breites Angebot und die Wahl wurde für einige zur Qual! Neben zwei Vortragsreihen mit dem schier unerschöpflichen Thema rund um die Endokrinologie, das allein schon mehrere THP-Tage zu füllen in der Lage ist, wurden zwei durchlaufende Seminarreihen angeboten.

Das Alternativthema „Die Einführung in die Bioinformative Medizin“ richtete sich mit vier Vortragsblöcken speziell an Therapeut*innen, die sich für die Bioresonanztherapie, alternative Diagnostik und Magnetfeldtherapie interessieren. Dr. rer. nat. Frank Beck und Dr. med. vet. Herbert Konrad wechselten sich mit der Vermittlung theoretischen und praktischen Wissens ab.

Durchlaufende Seminare im Rahmen der Tierheilpraktikertage erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit! Das Seminar „Einführung in die Craniosakraltherapie“ mit der (Tier-)Heilpraktikerin Iris Jahin Gehl als erfahrene Praktikerin und Dozentin war, wegen praktischer Übungen auf 12 Teilnehmer limitiert, schnell ausgebucht.

Ein sehr aktuelles Thema erwartete die Teilnehmer*innen beim Eröffnungsvortrag. Mit dem Thema „Die Auswirkungen von Elektrosmog auf Mensch und Tier, auf unser Trinkwasser und unsere Nahrung“ traf Dr. rer. nat. Frank Beck den Nerv der Zeit. Jeder spricht davon – doch was Elektrosmog genau ist und wie er sich auswirkt, weiß kaum einer zu erläutern. Als Physiker konnte Herr Beck diese Lücke schließen und hinterließ etwas Betroffenheit insbesondere wenn einem die Auswirkungen permanenter Bestrahlung durch Smartphone,  WLAN und Radar (oxidativer Zellstress) deutlich wird. Die Sorge vor der Generation 5 (G5) mit einer dauerhaften und lückenlosen elektromagnetischen Funkwellenstrahlung scheint berechtigt zu sein. Hier und da sah man verstohlen die Zuhörerschaft ihre Mobilphone zücken, um WLAN abzuschalten.

Nachfolgend lassen wir wieder die Teilnehmer*innen zu Wort kommen, um ihre Eindrücke zu den Vorträgen zum Thema „Hormone“ zu schildern:

Dr. Silke Stricker, „Der `Schmetterling´ macht Ärger? Schilddrüsenerkrankungen beim Tier“

Dr. Silke Stricker, ein packender Vortrag über die Schilddrüse (Foto: Bahr-Dehnhardt)

Die Schilddrüse – ein umfangreiches Thema mit hoher Praxisrelevanz und häufiger Fehldiagnostik, da sie nicht immer das primäre Problem ist, sondern aufgrund anderer Erkrankungen „mitreagiert“. Dieses Thema in nur 90 Minuten abzuhandeln, stellte die Referentin vor eine sportliche Herausforderung, die sie gewohnt souverän meisterte. Nach einer eindrücklichen und rasanten Exkursion durch die Hormonsynthese sowie Aufgaben der Schilddrüse ging die Referentin gezielt auf die möglichen Einflüsse auf und die Erkrankungen der Schilddrüse, deren Ursachen (u. a. auch Kastration und Stress) und die nicht immer ganz einfache Diagnostik ein. Auch das Euthyroid-Sick-Syndrom wurde sehr schlüssig erläutert, bei dem die Schilddrüsenwerte zwar außerhalb der Norm sind, es sich jedoch um ein „Mitreagieren“ der Schilddrüse bei anderen ursächlichen Erkrankungen handelt. Dies hatte besondere praktische Relevanz, da es häufig vorkommt und nicht immer gerechtfertigt Schilddrüsenhormone verabreicht werden, ohne das Grundleiden zu behandeln. Abschließend gab Frau Stricker Hinweise zur naturheilkundlichen Unterstützung. Ein packender Vortrag!

Stefanie Olhöft

„Biomolekulare Therapie – Endokrinologie“ lautete der Titel des Vortrages von Tierärztin Heidede Holdschuer. Nach einem ersten Einblick in die Geschichte der Organotherapie und den heutigen Möglichkeiten gab es dann Informationen zu den möglichen Präparaten und den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten in Bezug auf Erkrankungen aus dem endokrinologischen Bereich. Neben der exakten Besprechung der unterschiedlichen Produkte wurde auch immer etwas zur Anwendung und der Dosierung der VitOrgan-Präparate erläutert. In der Kombinationen mit interessanten, passenden Fallbeispiele wurde den Teilnehmern so der Einsatz und Umgang mit der biomolekularen Therapie eindrucksvoll vermittelt.

Nils Steenbuck

 „Die Hypophyse – der große Steuermann“ bezeichnete Dr. med. vet. Angela Bootz sehr treffend jene endokrine Drüse, die eine zentrale übergeordnete Stellung bei der Regulation hormoneller Vorgänge einnimmt. Frau Bootz machte deutlich, dass man bei hormonellen Entgleisungen immer auch an die Hypophyse denken muss. Um dies zu verdeutlichen ging die Referentin ausführlich auf das alle hormonellen Vorgänge steuernde, übergeordnete Hypothalamus-Hypophysen-System ein. Anschließend erläuterte die Referentin die Regelkreise der Hypophyse mit den zugehörigen Krankheitsbildern. Schwerpunkt lag auf Schilddrüsenerkrankungen, Morbus Addison und Morbus Cushing. Anhand eines Praxisfalles zeigte Frau Bootz sehr eindrucksvoll die traurige Odyssee eines Hundes durch all diese Entgleisungen. Das Thema war sehr umfangreich und die Zeit dafür sichtlich zu knapp. Leider konnte die Referentin am Ende nichts mehr zu möglichen naturheilkundlichen Therapiestrategien sagen.

Stefanie Olhöft

 Nils Steenbuck „Diabetes mellitus – eine hormonelle Entgleisung auf dem Vormarsch“

Das brisante und in der Tat häufige Thema „Diabetes“ war für mich von besonderem Interesse – stellt es doch eine Problematik dar, bei der wir als Tierheilpraktiker sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch den Tierbesitzern beratend zur Seite stehen können, selbst wenn Insulin unumgänglich ist. Da die Ernährung der Tiere sowohl in der Entstehung, als auch in der Therapie eine große Rolle spielt, freute ich mich auf den Kollegen Nils Steenbuck, der als Tierheilpraktiker auch eine Ausbildung als Ernährungsberater hat. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht! Nach einem kurzen Ausflug in Anatomie und Physiologie der Bauchspeicheldrüse, womit er sich ob des Umfanges der Thematik nicht unnötig lange aufhalten wollte, ging der Referent ohne Umschweife in medias res. Die Entstehung der unterschiedlichen Diabetesformen wurde mit allen Faktoren berücksichtigt und zeigte deutlich, dass es sich um ein multifaktorielles Geschehen handelte. Einen großen Anteil des Vortrages machte zu meiner Freude die Diätetik aus. Hier wurden nicht nur „Allgemeinplätze“ vorgetragen, sondern auch tiefer gehende Erläuterungen, was sehr aufschlussreich war. Vorschläge für die naturheilkundliche Begleitung diabetischer Patienten rundeten den Vortrag, wobei der Referent besonders auf die Heilpilze einging. Absolut stimmig und sicher konnte jeder der Zuhörer, egal ob Berufseinsteiger oder „alte Hasen“, aus dem Vortrag etwas mitnehmen!

Stefanie Olhöft

Petra Friedrich zeigte sich wieder als vielseitige Referentin mit ihrem Vortrag „Regulation des Hormonsystems mit Heilpilzen“, wenngleich zu Beginn auch bei diesem Vortrag recht intensiv auf die hormonellen Regelkreise eingegangen wurde. Neben der Erwähnung verschiedener Ursachen für hormonelle Entgleisungen, kam dem Thema Stress eine besondere Bedeutung zu – nicht zuletzt, da einige Heilpilze auch als Adaptogene fungieren. Die Referentin ging weiterhin auf Östrogendominanz und die Bedeutung von Phytoöstrogenen sowie Schilddrüsenerkrankungen ein. Die Kombination von Heilpflanzen und Heilpilzen, wie es in der chinesischen Medizin Tradition ist, bereicherte das Spektrum der vorgestellten therapeutischen Möglichkeiten. Schlussendlich ging Petra Friedrich auf die Blutzucker regulierenden Möglichkeiten von Heilpilzen ein. Hierbei unternahm sie noch eine Exkursion in die Ayurveda mit der dort häufig eingesetzten Pflanze Ashwaganda, die als Adaptogen auch bei uns immer mehr von sich reden macht.

Stefanie Olhöft

Vortrag Hormonelle Störungen bei Katzen von Dr. med. vet. Heidi Kübler

Zum wiederholten Mal war Frau Dr. Kübler mit einem spannenden Vortrag Referentin bei den THP-Tagen.

Nach einer Darstellung der endokrinen Regelkreise wurden die Endokrinopathien bei der Katze ausführlich besprochen. Besonders hilfreich war, dass man aufbauend auf den erläuterten Grundlagen ausführliche Therapieansätze mit an die Hand bekam. Der nicht umsonst sehr gut besuchte Vortrag war eine absolute Bereicherung für Verständnis und entsprechende Therapie der hormonellen Krankheiten generell und der hormonellen Katzenkrankheiten im Speziellen.

Carola Heiner

In gewohnt fesselnder Weise stellte Dr. Christina Eul-Matern in ihrem Vortrag „Das endokrine System aus Sicht der TCM“  die Zusammenhänge zwischen westlicher Diagnose endokriner Störungen und traditioneller chinesischer Sichtweise und Therapie dar. Bereits in der Anamnese wird die Ausrichtung zur TCM eingeleitet, eine verblüffende Frage für manchen Hundebesitzer mag die nach den Hobbys seines Hundes sein… Verknüpfungen zwischen Organen des endokrinen Systems und den Funktionskreisen und Elementen in der TCM wurden anschaulich durch Tabellen dargestellt. Im Verständnis der TCM wird auch der Uterus als endokrinologisches Organ anerkannt, da er auch Hormone produziert. Dieser wird aufgrund seiner Funktion von Ernährung und Wachstum dem Element Erde zugeordnet.  Da der San Jiao (Dreiererwärmer) als Verbinder von Feuer- und Wassereigenschaften die energetischen Bereiche und deren Austausch koordiniert sowie die Verbindung mit Außen steuert (Wahrnehmung, Kommunikationsfähigkeit), ist er unter westlichen Gesichtspunkten mit Stoffwechselprozessen gleichzusetzen. Seine Bedeutung ist auch in den Bereichen Fortpflanzung und Entwicklung zu spüren, allesamt Bereiche des Körpers, in denen Hormone eine wichtige steuernde Rolle spielen, Fallbeispiele mit westlicher als auch TCVM- Diagnose sowie Beschreibung von Puls und Shu- Punkten führten zur Therapie nach chinesischem Verständnis mit Angabe der notwendigen Akupunkturpunkte. Wie immer gelang es der Referentin, Inspiration und praxistaugliche Anwendungshinweise zu verbinden.

Christiane Gromöller

Stefanie Olhöft stellt Susanne Kirsten (re.) vor (Foto: Bahr-Dehnhardt)

Wie man „Hormonellen Imbalancen mit Kräutern behandeln“ kann, stellte uns  Susanne Kirsten vor. Nach einigen Grundlagen zeigte sie auf, welche Bedeutung Hormone in den Pflanzen für diese selbst haben und wie man sie sich für die Behandlung hormoneller Erkrankung zu Nutze machen kann. Im Fokus standen vor allem die verschiedenen Diabetes-Typen sowie die Problematiken beim Pferd, die letztlich zur Insulinresistenz führen. Wieder einmal zeigte sich, dass die Phytotherapie mit individuellen Rezepturen unterschiedlich gelagerte Fälle unterstützen kann. Spannend war die Beschreibung der teilweise in der westlichen Phytotherapie relativ unbekannten Pflanzen. Gern hätte man noch Einsatzmöglichkeiten unterschiedlicher hormoneller Pathologien gehört, wenngleich der Fall einer inkontinenten Hündin am Ende doch noch von den diabetischen Problemen abwich. 90 Minuten sind einfach doch zu knapp für solche Themen!

Stefanie Olhöft

Dr. Julia Hoffmann, „Hormonelle Störungen der Reproduktionsorgane beim Pferd“

Die Referentin stellte sehr ausführlich die Anatomie und Physiologie der Geschlechtsorgane sowie die Funktion der einzelnen Geschlechtshormone von Stute und Hengst vor, auch die Störungen und Erkrankungen kamen nicht zu kurz. Ebenso wurde die Diagnostik vertiefend dargestellt. Im Bereich der Therapie wurde dann ein bunter Strauß an Möglichkeiten vorgestellt, die leider aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr detailliert besprochen werden konnten. Über Akupunktur, Osteopathie, Phytotherapie, Homöopathie, Schüssler Salzen, Neuraltherapie, Fango- und Tiefenwärmemaßnahmen bis hin zu begleitenden Faktoren wie Bewegung, Licht, Stressmanagement und Fütterung wurde alles kurz angerissen. Auch das hormonelle Management wurde ausführlicher erwähnt, was jedoch für uns Tierheilpraktiker eher keine Relevanz für die Praxis hatte.

Christiane Gromöller

Zunächst möchte ich den Vortrag von Frau Dr. rer. nat. Hildegard Warneck „Equines Cushing Syndrom“ eine Erkrankung unseres “ Zeitgeistes „? hervorheben. Neben den medizinischen Aspekten, die auch in vielen anderen Vorträgen brilliant erarbeitet wurden,  gefiel mir hier besonders die Überleitung zur  übergeordneten Be – Deutung des ECS. Die Art der Betrachtung von Krankheit und Heilung faszinierte.

Zweiter Glanzpunkt war sicherlich der Vortrag „Hormonelle Imbalancen und Fertilitätsstörungen bei Nutztieren „ von Christiane Gromöller.

Es ging also um kleine und große Wiederkäuer und ihre langjährige Erfahrung neben dem Studium der Agrarwirtschaft blieb keinem verborgen.

Der Vortrag begann mit der Physiologie des weiblichen Zyklus bei Rind, Schaf und Ziege und Besonderheiten,  ging weiter zu den Geschlechtshormonen, dann zu Fruchtbarkeit und deren Störung mit vielfältigen Ursachen und letztendlich u.a. einer homöopathischen Behandlung.

Immer wieder nannte sie leicht praktikable Tipps, z.B. bei Ausbleiben des Milchflusses.

Wir lernten auch den Merksatz:

„Eine Kuh nimmt nur auf, wenn sie nicht mehr abnimmt.“

Und eine tragende Ziege werden wir niemals Regen aussetzen.

Anschaulich und spannend stellte sie Typmittel vor. So wissen wir nun, dass die Lieblingskuh der Bäuerin meist Pulsatilla ist, dass es das Phosphorrind heute kaum noch gibt und die Perle im Stall natürlich Calcium carbonicum ist.

Das Wochenende in Hohenroda hat mir wieder viel Freude bereitet.

Antona Glahe

Ulrich Stach „Heilungshindernisse in der Homöopathie bei der homöopathischen Behandlung hormoneller Erkrankungen“

Ulrich Stach, klassisch-homöopathisch arbeitender Tierarzt und Humanheilpraktiker, präzisierte zunächst, dass Heilungshindernisse die Eigenregulation des Organismus verhindern und ging dann auf die Theorie von Samuel Hahnemanns Organon 6 ein, in dem in den §§ 3 und 4 dem Behandler aufgegeben wird, zunächst die Hindernisse der Genesung zu erkennen und sie hinweg zu räumen, indem er die „die Gesundheit störenden und Krankheit erzeugenden und unterhaltenden Dinge“ (er)kennt und „sie von den gesunden Menschen zu entfernen weiß“.

Stach schlug den Bogen von einem Bauern vor 100 Jahren, dessen Existenz von der Gesundheit seiner Tiere abhing, bis zur Gegenwart, in der wir große Unterschiede zwischen Nutztieren und Haustieren machen. Hieraus resultieren nahezu alle Heilungshindernisse, mit denen wir es heute zu tun haben, wie Zuchtziele (ungesund-krankhafte Zuchtmerkmale), Zuchthygiene (z.B. menschliche Beeinflussung des Geburtstermins), Aufzucht (Fohlenstarter, Welpenfutter), Impfungen, Chemische Noxen (auch durch schuledizinische Medikament), Physikalische Noxen , (Elektrosmog), Haltung, Ernährung, Naturheilverfahren (Komplexopathie, falsche Homöopathie), Einflüsse durch die Besitzer (falsche Erziehung, unbewusst krankmachende Ausstrahlung).

Einige praktische Beispiele aus der Praxis, anhand derer das Vorgehen bei der homöopathischen Fallanalyse gut nachvollzogen werden konnte, rundeten den Vortrag ab und machen seine Inhalte zu einer wertvollen Unterstützung für unsere tägliche Arbeit.

Kristin Trede

Martina Fickert, „Die hormonelle Stresskaskade“

Unterhält man sich unter Kolleg*innen, sind wir uns doch alle einig: Stress hat in der Praxis einen enormen Stellenwert bekommen – unerheblich, ob die Ursache für eine physische oder psychische Manifestation zu viel Eu- oder Disstress ist!

Umso spannender fand ich für mich die Frage, wie Martina Fickert als ebenfalls langjährig praktizierende Kollegin mit diesem Mammutthema umgeht. Sehr souverän schaffte sie es, in der doch knappen Zeit das Thema, dass man getrost auch als Wochenend-Seminar halten kann, als runde Sache durchzuziehen.

Zunächst ging sie auf die Physiologie der hormonellen Stresskaskade ein, also den Sinn und die Entstehung von Stress, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass ein deutlicher Unterschied zwischen Stress und erlerntem Verhalten besteht. Sehr klar zeigte sie unterschiedliche Konfliktlösungsmuster. Die Beteiligung unterschiedlicher Hirnareale bzw. Anteile des Nervensystems wurden verständlich erläutert. Damit schaffte die Referentin eine gelungene Überleitung zur Symptomatik von Stress und dessen Auswirkung auf die Organsysteme.

Hohe Praxisrelevanz zeichneten den Vortrag auch durch das Eingehen auf Praxisalltag, Diagnostik (Laborparameter) und mögliche Behandlungsstrategien aus.

Ich kann nur sagen: ich war begeistert, wie Martina Fickert das Thema auf den Punkt gebracht hat. Wieder einmal zeigt sich, dass Vorträge von Kolleg*innen vertiefenden Charakter und/oder Anregung für die eigene Arbeit haben können!

Stefanie Olhöft

Vortragsreihe Einführung in die Bioresonanz mit Dr. rer. nat. Frank Beck und Dr. med. vet. Herbert Konrad

Mit großen Erwartungen habe ich diese Vortragsreihe gewählt, da ich mich seit Jahren mit der Bioresonanz beschäftige. Nach einer Einführung wie Bioresonanz eigentlich funktionieren kann, welche Strahlungen und Frequenzspektren seitens unserer Umwelt auf uns und unsere Tiere einwirken, mit einem Abstecher in die Quantenphysik, bekam die Vortragsreihe, zumindest seitens Herrn Dr. Beck. mehr und mehr den Charakter einer Verkaufsveranstaltung für die Fa. AMS.

Herr Dr. Konrad hat in gewohnter Weise viele Fallbeispiele aus seiner Praxis gezeigt, die nicht nur den Grad eines „Schnupfens“ hatten. Die zwei Dozenten haben sich schließlich gemeinsam so in Ihre Vorträge reingesteigert, dass sogar die anstehende Pause für die Teilnehmer „übersprungen“ wurde.

Da diese Vortragsreihe ausschließlich auf die Geräte und das Zubehör der Fa. AMS ausgerichtet war, hat mir hier ein wenig „Konkurrenz“ seitens anderer Bioresonanzgerätehersteller gefehlt. Auch war hier einiges wiederholt worden, was bereits im Eröffnungsvortrag am Freitag angesprochen wurde wie z.B. Elektrosmog und Handystrahlung. Im Nachhinein hätte ich, und auch einige andere Teilnehmer, lieber andere Vorträge besucht, da die Vorträge, zumindest für langjährige Bioresonanzherapeuten, nicht den Charakter einer Weiterbildung hatten.

Ursula Aierstock

„Biodynamische Craniosacrale Körperarbeit“ mit Tierheilpraktikerin Jahin Gehl

Sehr wenig vorinformiert und sehr neugierig hatte ich mich dieses Jahr für den biodynamischen Craniosacral-Kurs bei Jahin Gehl angemeldet. Im Nachhinein betrachtet: für mich eine absolut gute Entscheidung. Mich hat der Kurs wirklich ins Erleben und Erfühlen gebracht, auch wenn es noch viel zu erlernen gibt. Jahin Gehl ist eine erfahrene Dozentin, die es sehr gut versteht die notwendige persönliche Nähe aufzubauen, welche es braucht, um sich in der Gruppe wohl zu fühlen und sich so einem unbekannten Thema voller Vertrauen zu öffnen. Gleichzeitig versteht sie es, ihren Zeitplan einzuhalten ohne durch das Thema zu hetzen.

In dem Kurs ging es darum einen Einstieg in die biodynamische craniosacrale Körperarbeit zu finden und zwar sowohl theoretisch, als auch praktisch. Das Ziel war, die Gruppe soweit in das Thema einzuführen, dass sich jeder von uns nach Abschluss der THP Tage in der Lage fühlen sollte, sofort am Patienten zu arbeiten. Dies ist meiner Meinung nach mehr als gut gelungen.

Die Gruppe war recht klein, und so war jeder in der Lage die erlernten Handpositionen an Mensch und Hund zu üben. Interessant waren hier die Rückmeldungen der Übungspartner, die eigenen Empfindungen und die Reaktionen der verschiedenen Hunde. So konnte man schon mal einen deutlichen Eindruck von dem bekommen, was die craniosacrale Therapie bei unseren Patienten auslösen kann!

In der biodynamischen CS Therapie geht es darum, durch Ausüben bestimmter Handpositionen am Patienten, das körpereigene Selbstregulationssystem – die Fähigkeit sich selbst zu heilen – zu aktivieren und Blockaden zu lösen. Hierbei ist es erstrebenswert mit dem eigenen Bewusstsein ganz in den Händen zu sein, um möglichst viel vom Zustand, den Reaktionen des Patienten und all seinen Strukturen zu erfühlen! Es ist ebenso hilfreich, sich nochmal die Grundlagen der Anatomie anzuschauen, um bewusster wahrnehmen zu können, wo arbeite ich gerade und was verändert sich!

Die Craniosacrale Körpertherapie hat ihren eigentlichen Ursprung in der Osteopathie und geht hauptsächlich aus drei Begründern hervor:

Dr.Andrew Taylor ( 1828 – 1917)

Er betrachtete schon im 18. Jahrhundert den Körper als zusammenhängende Einheit und fand heraus, dass der Körper sich selbst heilen kann und der Therapeut die Aufgabe hat, die Voraussetzungen zu schaffen, dieses Selbstheilungssystem wieder in Gang zu setzen.

Dr. William Sutherland ( 1873 – 1954)

Er entwickelte auf Grund seiner Entdeckung, dass die Schädelknochen nicht fest miteinander verwachsen sind, die „craniale Osteopathie“.  Jahrelange Forschungen ließen ihn zu dem Schluss kommen, dass dieses „craniosacrale System“ das oberste Steuerungsorgan des Selbstregulationssystems des Körpers ist und den Körper mit den Seelenkräften verbindet!

Dr. John Upledger ( 1931)

Upledger verhalf der craniosacralen Arbeit zu öffentlicher Anerkennung. Er bewies allerdings rein wissenschaftlich die Beweglichkeit der Schädelplatten und ließ die spirituellen Gedanken Sutherlands außen vor!

Die craniosacrale Therapie, bezieht sich auch stark auf die Betrachtung der Embryologie. Durch sie erhält man einen Einblick von der Entstehung des Lebens und den Kräften, die uns bis zum Tod nie verlassen. Die Verfolgung der ursprünglich angelegten Keimblätter im Embryo bis zu ihrer endgültigen Struktur, Form und Aufgabe machen Zusammenhänge, Zusammenwirken und Wechselwirkungen in unser aller Körper sehr deutlich und verständlich. Biodynamische craniosacrale Arbeit ist ein Weg mit dem Patienten auf tiefster und höchster Ebene zusammen zu arbeiten.

Diese Art des Arbeitens ist eine wunderbare Wahrnehmungsschulung. Für mich als Anfänger gibt es noch viel zu entdecken. Durch den Kurs habe ich totale Lust darauf, möglichst tief in dieses Thema einzutauchen!

Danke an Jahin Gehl und dem Hohenroda-THP-Tage-Team für die Möglichkeit immer wieder Spannendes zu entdecken!

Petra Hanxleden

Den Abschluss unserer diesjährigen Tagung bildeten Edda Hübert und Jutta Schröter. Unter dem Motto „Auch Nutztiere haben ein Recht auf Naturheilkunde“ stellten sie Stallhaltungsformen auf konventionellen wie Biobetrieben, vor allem bei Rindern und Schweinen, vor. Sie zeigten auf, dass Tiere auch in größeren Betrieben verantwortungsvoll gehalten werden können. Frau Hübert, die als Tierheilpraktikerin bei Nutztieren tätig ist, war es ein Anliegen zu zeigen, wie auch bei größeren Beständen Behandlung mit Naturheilkunde möglich ist, vor allem im Rahmen der klassischen Homöopathie unter Beachtung rechtlicher Bestimmungen.

So waren die Tierheilpraktikertage wieder im Nu vorbei, viel Interessantes haben wir gehört und untereinander ausgetauscht. In der Tiergesundheitsausstellung konnten wir uns bei vertrauten aber auch neuen Ausstellern informieren.

Die Tiergesundheitsausstellung bietet immer wieder Anlass zum Informieren, Austauschen, Stöbern (Foto: Bahr-Dehnhardt)